So gelingt der Einstieg in die nachhaltige Energieversorgung
In Zeiten sinkender Modulpreise und niedriger Zinsen auf Bankeinlagen gibt es kaum noch Gründe, sich nicht für eine eigene Photovoltaikanlage (PV) zu entscheiden. Mit einer gut geplanten Anlage können Hausbesitzer nicht nur ihre Stromkosten senken, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen. Doch wie plant man eine PV-Anlage, die optimal zu den individuellen Bedürfnissen passt? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen rund um Größe, Ausrichtung und Technik einer PV-Anlage.
Warum eine Photovoltaikanlage jetzt sinnvoll ist
Angesichts niedriger Modulpreise und der aktuellen wirtschaftlichen Lage bietet es sich an, Geld in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Statt Ersparnisse auf der Bank zu lassen, können Hausbesitzer mit einer PV-Anlage langfristig Energiekosten senken und von einer stabilen Rendite profitieren. Durch die derzeit attraktiven Rahmenbedingungen lohnt sich die Eigenversorgung mit Solarstrom mehr denn je. Aber wie geht man die Planung konkret an?
Wie groß sollte eine Photovoltaikanlage sein?
Eine häufige Frage bei der Planung einer PV-Anlage ist die Größe. Grundsätzlich gilt: Eine größere Anlage ist in der Regel besser als eine zu kleine. Ein wichtiger Richtwert ist der Strombedarf während der Wintermonate. Denn während die Einspeisevergütung häufig knapp über den Fixkosten liegt, sollte die Anlage ausreichend Strom auch im Winter erzeugen. In Mitteleuropa liegt der durchschnittliche Ertrag bei etwa 1.000 kWh pro installiertem kWp pro Jahr. Dabei wird im Dezember rund 4 % des Jahresertrags erzeugt.
Beispielrechnung: Eine Anlage mit einer installierten Leistung von 10 kWp erzeugt etwa 10.000 kWh pro Jahr. Im Dezember sind das circa 400 kWh. Diese Leistung kann den Strombedarf eines Haushalts teilweise abdecken und die Stromkosten senken.
Wohin sollte die Photovoltaikanlage montiert werden?
Die ideale Position für eine PV-Anlage ist auf dem Dach. Bodenflächen sollten vermieden werden, da diese anderweitig genutzt werden könnten. Zudem hat eine Dachmontage den Vorteil, dass die PV-Anlage über viele Jahrzehnte hinweg skeinen zusätzlichen Platz beansprucht.
In welche Richtung sollte die Photovoltaikanlage ausgerichtet werden?
Die maximale Ernte an Solarstrom wird bei einer Ausrichtung von 35° Süd erreicht. Allerdings sind die Modulpreise mittlerweile so niedrig, dass eine perfekte Südausrichtung nicht mehr zwingend notwendig ist. Auch eine Ost-West-Ausrichtung ist eine interessante Option. Der jährliche Ertrag liegt hierbei bei etwa 90 % einer südausgerichteten Anlage. Der große Vorteil einer Ost-West-Ausrichtung besteht jedoch darin, dass die Anlage bereits am frühen Morgen und bis in den Abend hinein Strom nennenswerten erzeugt, was ideal ist, um den Eigenverbrauch im Haus zu decken.
Batteriespeicher: Ja oder Nein?
Ja. Grundsätzlich sollte der Speicher so klein wie möglich, aber so groß wie nötig sein. Ein Speicher ist optimal dimensioniert, wenn er im Winter, morgens leer ist. Für einen Haushalt mit einem täglichen Verbrauch von etwa 15 kWh kann ein Speicher mit einer Kapazität von 10 kWh eine gute Wahl sein.
Welcher Wechselrichter ist der richtige?
Technisch gibt es bei Wechselrichtern kaum große Unterschiede. Wichtig ist, dass sie über eine ÖVE R25 Prüfung verfügen und entsprechend gelistet sind. Bei der Kombination aus Wechselrichter und Batterie ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Hier sollte man sicherstellen, dass der Wechselrichter mit dem gewählten Batteriemodell kompatibel ist und ausreichend Lade- und Entladeleistungen zur Verfügung stellt.
Notstromversorgung: Welche Optionen gibt es?
Die Notstromversorgung durch eine PV-Anlage ist eine hervorragende Alternative zu kleinen Notstromaggregaten. Doch hier steckt der Teufel im Detail, da die Hersteller unterschiedliche Lösungen anbieten.
- Die Sparvariante: In dieser Lösung wird im Notstrombetrieb der Strom vom Netz getrennt und alle drei Phasen des Haushalts werden von einer einzigen Phase des Wechselrichters versorgt. Vorteil: Diese Lösung ist günstig. Nachteil: Nur ein Drittel der Nennleistung steht zur Verfügung.
- Die unterbrechungsfreie Umschaltung: Hierbei übernimmt der Wechselrichter den gesamten Stromverbrauch. Bei einem Stromausfall trennt er sich in weniger als 20 ms vom Netz und versorgt die Verbraucher weiter. Vorteil: Kurze Umschaltzeiten. Nachteil: Bei einem Totalausfall des Wechselrichters sind auch die Verbraucher ohne Strom.
- Die Netzumschaltung: In dieser Variante gibt es eine automatische oder manuelle Trennstelle zum Netz. Bei einem Stromausfall trennt der Wechselrichter das Netz, überprüft die Trennung und startet die Notstromversorgung. Vorteil: Solider Betrieb. Nachteil: Längere Umschaltzeiten von 500 ms bis zu 2 Sekunden.
Fazit: Jetzt ist die Zeit für eine eigene Photovoltaikanlage
Mit der richtigen Planung und Auslegung kann eine Photovoltaikanlage eine lohnende Investition sein, die sich nicht nur finanziell auszahlt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet. Dank der aktuellen Preise für Solarmodule, den Optionen für Batteriespeicher und den verschiedenen Möglichkeiten der Notstromversorgung ist es so einfach wie nie, den eigenen Solarstrom zu produzieren und autark zu werden.
Weiterführende Informationen
Wenn Sie mehr über die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen erfahren möchten, bietet der Interessenverband PV Austria, umfassende Leitfäden rund um das Thema Photovoltaik.
http://pvaustria.at/infobestellung