Verbessern Sie Ihr Heimnetzwerk im Zuge des Glasfaserausbaus

Der Glasfaserausbau in der Steiermark

Der Glasfaserausbau in der Steiermark gewinnt durch den Green Deal und die Breitbandmilliarde erheblich an Schwung. Diese Fördermittel wurden geschaffen, um den Ausbau von Glasfaser-Infrastruktur zu finanzieren. Die Entscheidung, ein Open-Access-Netzwerk zu errichten, war ein strategisch richtiger Schritt, um allen Zugang zu schnellem Internet zu ermöglichen.

Doch der Glasfaseranschluss allein ist nur der erste Schritt. Die wahre Leistungsfähigkeit des schnellen Internets entfaltet sich erst dann, wenn auch das Heimnetzwerk entsprechend optimiert wird. Für Klein- und Landwirtschaftsbetriebe bietet der Glasfaserausbau nicht nur Chancen in Sachen Internetgeschwindigkeit, sondern auch Möglichkeiten, das eigene Heimnetzwerk an moderne Standards anzupassen.

Schritte zur Installation eines Glasfaseranschlusses

Verlegung ins Haus:

Der Glasfaseranschluss wird vom Netzbetreiber bis zur Grundstücksgrenze verlegt. Ab dort ist der Kunde für die Installation zuständig. Das Hausanschlussröhrchen sollte in einer Tiefe von 50-100 cm in einem Schutzrohr (32 PE oder FXP-M Schlauch) eingegraben werden. Es empfiehlt sich, das Schutzrohr bereits im Vorhinein zu verlegen.

Hausanschlussdose:

Hier endet die Glasfaserleitung (LWL) und dient als Spleißpunkt für die hausinterne Verkabelung. Die Hausanschlussdose sollte an einem leicht zugänglichen Ort, vorzugsweise im Keller, installiert werden. Sie ermöglicht den Anschluss zusätzlicher Einheiten, z. B. für eine Mietwohnung.

Hausinterne Verkabelung:

Innerhalb des Hauses wird die Glasfaserverbindung bis zur FTU (Fiber Termination Unit) weitergeführt. An diese FTU wird das ONT (Optical Network Terminal) angeschlossen, das als zentraler Punkt für das Heimnetzwerk dient.

ONT – Aktiver Netzabschluss:

Das ONT wandelt das optische Signal der Glasfaser in elektrische Signale um und stellt die Verbindung zum Router her. Es benötigt eine Stromversorgung und wird mit einer eindeutigen OAN-ID in die Netzwerkinfrastruktur des Internetanbieters integriert.

Router:

Der Router dient als zentrale Schnittstelle zwischen dem lokalen Netzwerk (LAN) und dem Internet (WAN). Er wird über eine Kupferverbindung mit dem ONT verbunden und kann weitere Funktionen wie das Management von WLAN oder Netzwerksegmentierung übernehmen.


Aspekte zur Verbesserung Ihres Heimnetzwerks

Separate elektrische Versorgung:

Es wird empfohlen, die Stromversorgung der Netzwerkkomponenten von den allgemeinen FI-Kreisen zu trennen. So bleibt die Netzwerkinfrastruktur auch bei einem Stromausfall eines anderen Geräts stabil, was vor allem für Telefonie und Internet wichtig ist.

Verbesserte WLAN-Abdeckung:

In großen Gebäuden gibt es oft Probleme mit einer flächendeckenden WLAN-Abdeckung. Dies lässt sich durch den Einsatz mehrerer WLAN-Access-Points lösen. Moderne Technologien wie Mesh-Netzwerke oder CAPsMAN (Mikrotik) sorgen für nahtlose Übergänge (Handover) zwischen den Access Points.

Gast-WLAN für zusätzliche Sicherheit im Heimnetzwerk:

Wenn in Ihrem Netzwerk NAS-Speicher, Automatisierungssysteme oder Kameras verwendet werden, empfiehlt es sich, das Netzwerk in mehrere virtuelle Netzwerke zu segmentieren. Ein Gast-WLAN bietet Gästen nur Zugriff auf das Internet und schützt gleichzeitig sensible Bereiche Ihres Netzwerks.

Telefonie über Glasfaser: VoIP

VoIP (Voice over IP):

Mit VoIP wird das Festnetztelefon über die Glasfaserleitung realisiert. Entweder bietet der Router eine Telefonanschlussmöglichkeit, oder Sie nutzen spezielle VoIP-Telefone, die über WLAN oder Netzwerkkabel verbunden sind.

Zusätzliche Funktionen durch VoIP:

VoIP unterstützt auch Funktionen wie Nebenstellen (Durchwahlen), die es ermöglichen, innerhalb des Hauses oder Betriebs über mehrere Telefone zu kommunizieren. Diese Technologie kann auch für Gegensprechanlagen an Haustüren oder Verkaufsautomaten verwendet werden.

VPN: Fernzugriff auf das Heimnetzwerk

Automatisierung und Vernetzung nehmen in der Landwirtschaft und bei Kleinbetrieben weiter zu. VPN-Technologien ermöglichen den sicheren Fernzugriff auf Ihr Heimnetzwerk – sei es für SPS-Steuerungen, HMI-Schnittstellen oder zur Fernüberwachung über mobile Geräte wie Smartphones.

Netzbetreiber ÖGIG und Sbidi

Die Netzbetreiber ÖGIG (Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft) und Sbidi bieten umfassende Leitfäden zur fachgerechten Verlegung von Glasfaserkabeln an. Diese Leitfäden sind besonders hilfreich für Hausbesitzer und Kleinbetriebe, die die Kabelverlegung eigenständig durchführen möchten.
https://oegig.at/fragen/?_suche_nach=hausinstallation
https://sbidi.eu/anschluss/

Scroll to Top